Medienmitteilung vom Freitag, 18. März 2016
Udligenswil vergibt den Kulturpreis FELIX
Anerkennung für sportlich-kulturellen Beitrag an das Gemeindeleben
Der Kulturverein verlieh den Kulturpreis FELIX anlässlich der Mitgliederversammlung vom 18. März 2016 an den Fassdugeliclub Udligenswil. Der Preis, der zum 3. Mal vergeben wurde, ist eine Ehrung für Personen und Institutionen, die sich um das kulturelle Leben im Einzugsgebiet der Gemeinde Udligenswil verdient gemacht haben. Er wird im Rhythmus von zwei Jahren verliehen.
Dazu der Vereinspräsident des FDCU Bruno Fleischli: „Dieser Preis ist für uns eine grosse Ehre und entsprechend gross ist die Freude. Vor gut 40 Jahren hatten ein paar Burschen eine aussergewöhnliche Idee und den Mut, etwas Neues zu wagen. Mit viel Herzblut organisieren die Clubmitglieder seither Anlässe für die Bevölkerung von Udligenswil und machen mit dem «Dugelifahren» das Dorf über die Grenzen hinaus bekannt. Der Preis soll auch ein Zeichen für junge Menschen sein und sie ermutigen, ihre Träume zu verwirklichen.“
Die Idee zur Gründung eines Fassdugeliclubs entstand, als ein paar Uedliger Burschen in einer bitterkalten Vollmondnacht am Fusse der Engelberger-Schanze ihre Fassdugelis ausprobierten und – da sie kein Hotelzimmer mehr auftreiben konnten – in einem Volvo übernachten mussten. Der gute Geist, der in dieser Vollmondnacht erwachte, blieb dem Club bis heute erhalten. In Udligenswil und auf Skipisten in der Zentralschweiz wird seither das Fassdugelifahren gepflegt. Der Fassdugelicub Udligenswil wurde 1977 gegründet. Seit 1985 wird regelmässig das weitherum bekannte Fassdugelirennen auf Michaelskreuz durchgeführt. Dank Frau Holles Einsehen konnte es bereits 15-mal stattfinden. Neben dem Rennen organisiert der Club seit Jahren Anlässe unterschiedlicher Art für die Bevölkerung von Udligenswil. Bis 2004 führte er insgesamt 26 Volkswanderungen und von 2005 bis 2009 fünf Sommerfeste durch. Seit 2012 organisiert der FDCU im Auftrag des Gemeinderats die Bundesfeier. Der Club zählt aktuell 34 Mitglieder, davon 7 Frauen.
Über Herkunft und Geschichte der Fassdugeli lässt sich nur schwer etwas ausmachen. Klar ist, dass ihr Name vom «Fassdauben» abstammt. Dauben sind die gebogenen Seitenbretter eines hölzernen Fasses. Im Buch „Chronik des Sports“ steht, dass nach 1893 junge Burschen Fassdauben umgeschnallt hätten und damit die Hänge hinabgerutscht seien. Die Dugelis waren aber nicht Vorläufer des Skis, sondern boten eine kostengünstige Alternative. Die Fassdugelis aus Udligenswil unterscheiden sich leicht von den Fassdauben, die vor allem in der Ostschweiz gefahren werden. Zur Stabilisation werden nicht Haselstöcke benützt, sondern Schnüre, die an den Spitzen der Dugelis befestigt sind. In der Schweiz existieren heute sieben Vereine, die diesem Hobby frönen.
Der Kulturverein zeichnet den Fassdugeliclub aus für den langjährigen, innovativen Beitrag an das sportlich-kulturelle Leben der kleinen Gemeinde mit Weitblick.
Was ist der Kulturpreis „Felix"?
Der Kulturpreis ist eine Faksimile-Ausgabe der Römermünze, die 1930 bei Grabungsarbeiten in Udligenswil gefunden wurde. Die Münze ist ein Sesterz des Kaisers Gordian III, geprägt in den Jahren 241-243 n.Chr. in Rom. Die Vorderseite trägt die Umschrift IMP(erator) GORDIANVS PIVS FEL(ix) AVG(ustus). "Felix" bedeutet in diesem Zusammenhang "glücklich, erfolgreich". Der verliehene Preis soll die geehrten Personen „glücklich machen“.
Autoren/Mitglieder der Jury: Martin Amrein, Josef Hodel, Carola Giannini